LeseMaus im Buecherhaus

Spannend und gar nicht so unrealistisch

Blow Out - Uwe Laub

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Der erste Satz: „Etwas läuft schief.“

 

Das Äußere: Das Titelbild zeigt eine explodierende Bohrinsel – mit diesem Bild scheint der Verlag eher Männer als Frauen ansprechen zu wollen. Auf den ersten Blick sieht das Buch dadurch wie ein harter Action Thriller aus – dass hier mehr dahinter steckt, erkennt man erst beim Blick auf das kleingedruckte am unteren Rand des Buches: „Die Nordsee. Das Wasser steigt. Die Katastrophe hat begonnen.“

 

Das Innere: Deutschland, 2052 – das Wasser steigt unaufhörlich. Der Journalist Nick Schäfer ist auf dem Weg zu seiner Mutter, die aus ihrem kleinen Dorf an der Nordsee evakuiert werden muss, da ihr Haus droht, in den Fluten zu versinken. Währenddessen stolpert Emma Fisher, Nicks Exfreundin, über brisantes Material in einer geheimen Akte in der Berliner US-Botschaft. Diese Akte ist so brisant, dass sich Emma auf einmal auf der Flucht vor der NSA wiederfindet – ihr einziger Ausweg ist das Publikmachen des gefährlichen Inhalts. Doch wird ihr das mit der Hilfe ihres Exfreundes und vor dem Hintergrund des ständig steigenden Wassers auch gelingen?

 

Das Wesentliche:  Zunächst einmal: Definitiv täuscht das Cover – dieses Buch ist natürlich (auch) für Frauen geschrieben. Nicht nur, weil die Hauptfigur des Romans weiblich ist – nein, weil die Geschichte einfach jeden mitreißt. Ein paar Seiten muss man nur lesen, schon beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd im wahrsten Sinne des Wortes. Auf jede nur erdenkliche Art und Weise müssen Emma und Nick sich vor den US-Behörden, die hinter ihnen her sind, in Sicherheit bringen – sei es zu Fuß, zu Wasser oder in der Luft.

 

Dementsprechend wechseln die Schauplätze im Laufe des Buches immer wieder. Das macht das Tempo des Romans aus – man kommt kaum zum Atem holen. Über ein, zwei nicht ganz realistische Szenen bin ich dabei allerdings auch gestolpert: Emma hat kein Geld und in Anbetracht der gegenüber heute nochmals verbesserten technischen Möglichkeiten auch kaum Chancen, ihre digitalen Spuren zu verwischen. Doch glücklicherweise hat sie eine wertvolle Kette um den Hals, die sie beim Pfandleiher versetzen kann. Dies ermöglicht erst die Flucht der beiden Hauptprotagonisten – etwas, was man in meinen Augen etwas eleganter hätte lösen sollen. Auf der Flucht verstecken sich die zwei dann irgendwann auch in Nicks Elternhaus – darauf kommt ja jeder Verfolger sofort, so dass man die Uhr danach stellen kann, wann die NSA den beiden auf die Schliche kommt. Auch das fand ich etwas schade. Davon aber einmal abgesehen – reinste Spannung!

 

Emma sucht Hilfe bei ihrem Exfreund Nick. Und natürlich sind die Gefühle zwischen den beiden noch nicht ganz erloschen. Ich war sehr dankbar, dass der Autor dies zwar immer mal anklingen, die Romantik aber im Großen und Ganzen eher außen vor lässt. Das wäre auch nicht glaubwürdig und deswegen in meinen Augen gar nicht passend gewesen. Mir hat gut gefallen, wie sich die beiden Hauptfiguren im Laufe des Buches entwickelt haben. Während Emma zu Beginn eher als die starke Person erscheint, die sich nicht davon aus der Fassung bringen lässt, dass ihr normales Leben gerade in Scherben zerfällt, ist Nick aufgrund seiner Erlebnisse an der überfluteten Nordseeküste der sensiblere Part. Während die Geschichte weiter vorangetrieben wird, zeigen beide Charaktere nach und nach weitere Facetten ihrer Persönlichkeit, die schließlich ein gutes Gesamtbild ergeben.

 

Wie auf einer Schnitzeljagd versuchen Emma und Nick die Puzzlesteine zusammen zu setzen, um den Inhalt der brisanten Akte, der scheinbar mit dem Anstieg des Meeresspiegels zu tun hat, ganz entschlüsseln zu können. Auf ihrem Weg begegnen ihnen viele sehr unterschiedliche Personen, die es manchmal gut, manchmal aber auch gar nicht gut mit den beiden meinen. Kaum glaubt sich der Leser sicher, geht die Handlung schon wieder rund – aber dass man beim Lesen kaum Zeit zu Atmen hat, habe ich ja schon erwähnt.

 

Sehr beklemmend fand ich übrigens die Schilderung der langsam versinkenden Nordseeküste. Genau so könnte es tatsächlich eines Tages passieren – wie furchtbar. Die Vorstellung, dass so viele Menschen ihrer Heimat beraubt werden könnten, hat mich mehr als einmal schaudern lassen. Gerade dass die Handlung in Deutschland spielt macht die fiktive Geschichte in meinen Augen erst richtig erlebbar. Und Nick Schäfers Mutter steht stellvertretend für alle diejenigen, die ihre Häuser verlassen müssen und nie wieder zurückkehren können - wirklich extrem!

 

Uwe Laub hat ein tolles Debut hingelegt, das mir sehr gut gefallen hat. Auch deutsche Autoren können Thriller schreiben, das wäre hiermit einmal mehr bewiesen. Leichtfüßig führt Uwe Laub den Leser durch den Roman – dabei finden auch wissenschaftliche Erläuterungen auf geschickte Art und Weise ihren Platz in der Handlung.

 

Das Fazit: Ein rasanter Action-Thriller eines deutschen Autors – meine Empfehlung für Leute, die sich für Spannungsliteratur mit zahlreichen Schauplätzen und einem breit gefächerten Handlungsbogen begeistern. Dabei fallen geringfügige Schwächen in der Handlung kaum ins Gewicht, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle.

 

Die Bewertung: Vier von fünf Sternen

Quelle: http://lesemausimbuecherhaus.blogspot.de/2013/11/rezension-blow-out-von-uwe-laub.html